Geheime und hübsche Ecken in Porto

Freitagmorgen um 06:45 startet unser Flieger am Airport Hahn, wir bekommen ihn gerade so. Auf der A3 ein Unfall und ein Megastau. Wir wollen ihn umfahren und stehen wieder im Stau, diesmal auf der Landstraße. Wenden auf einer schmalen Straße, einmal quer durch den Spessart düsen. Wir kriegen den Flieger, Glück gehabt.

Mit einem Bummel durch Porto beginnt meine Exkursion durch Portugal. Acht Tage werde ich mit einer Gruppe Geographen durch Portugal reisen. Auf dem Reiseplan stehen Lissabon, das Duorotal und eben Porto. Wir landen um kurz nach acht und fahren mit der Metro in die Stadt.

Rechts von diesem Haus ist eine Gasse. Irgendwo da soll das Hostel sich befinden…

Aber wo geht es zum Hostel? In guter, alter Geographenmanier arbeiten wir mit Karte und fragen uns durch. In der richtigen Straße angekommen, laufen wir prompt erst einmal am Hostel vorbei. Der Eingang ist total unscheinbar. Wir nächtigen diese Nacht im NiceWayHostel. Das Hostel ist super schön eingerichtet und die Zimmer sind sauber – leider im  Gegensatz zu den Badezimmern auf der Etage. Auf meiner Etage nächtigen geschätzt 50 Personen und teilen sich drei Bäder. Das hygenische einwandfreie Zustände nicht naheliegen, dürfte klar sein… Das Hostel bietet auch Zimmer mit eigenem Bad, das dürfte für die nächste Reise eine klare Alternative darstellen.

Im Hostel dürfen wir noch nicht einchecken, aber unser Gepäck können wir dort parken. Und so machen wir uns auf, Porto zu erkunden.

Wo geht es denn hier bitte zum Duoro?

Der Atlantik liegt nur ein paar Kilometer entfernt, aber das schaffen wir heute nicht mehr. Den Duoro, eine der Lebensadern von Porto, wollen wir uns aber ansehen. Von unserem Hostel laufen wir bergabwärts durch kleine Gassen, passieren einen Platz und plötzlich ist er da – der Duoro. Ruhig liegt in der Sonne, keine Welle zu sehen. Ich hätte ihn mir anders vorgestellt, ein paar Wellen mehr und vor allem nicht so breit, dachte ich.

Wir laufen am Duoro entlang, inzwischen bin ich seit knapp 20 Stunden am Stück auf den Beinen. Der Tag gestern, die Nacht nur gedöst – Ich brauche Kaffee. Weil der am Duoro sein MUSS, landen wir in einem der Touristenfänger. An der Promeande werden wir kräftig umworben und geben dem werben des Kellner schließlich nach. Der Kaffee ist unverschämt teuer und kostet knapp drei Euro.

Mit ordentlich Koffein im Blut wandern wir weiter durch Porto. Vom Duoro aus in Richtung Innenstadt geht es steil bergauf, durch viele kleine Gassen mit kleinen Geschäften und Supermärkten. Unterwegs kaufe ich zwei Flaschen Wasser für einen Euro, im Laufe der Reise sollte sich der Preis mehr als verdoppeln.

Uns wundert, dass mitten in der Innenstadt von Porto so viele Geschäfte leerstehen. Bei der Anzahl von Touristen, die sich heute durch die Stadt schieben, eigentlich unvorstellbar…

Bahn frei!

Die Straßenbahn ist in Porto überall präsent. Das hindert die Portugiesen aber nicht daran, auf den Schienen zu parken. Die Straßenbahnfahrer bimmeln dann so lange, bis der Fahrer kommt und recht zackig Platz für die Bahn schafft. Ich habe Hochatung vor den Frauen und Männern am Steuer der Bahn. Die schaffen es, selbst an den steilsten Hängen anzufahren, ohne zurückzurollen.

Einkaufsbummel auf der Rua Santa Carina

Wir bummeln durch die Haupteinkaufsstraße von Porto, die Rua Santa Carina, und kaufen in einem kleinen Supermarkt die besten Pfirsiche, die ich seit langem gegessen habe.

Ab der Querstraße Rua da Firmeza lässt die Shopping Meile merkbar nach und es wandelt sich zum Wohnviertel. Wir laufen zweimal rechts und gehen eine Parralelstraße zurück.

Dort entdecken wir auch die Gelateria Doxa, sehr schick. Und ganz ehrlich: Ich habe noch niemanden so hygenisch Eis verkaufen sehen, wie die Dame hinter dem Tresen. Sie fasst die Waffel nicht einmal mit dem kleinen Finger an. Wir haben die Auswahl zwischen einer normalen Waffel, eine Waffel mit Streuseln und eine Schokoladenwaffel. Die nehme ich und dazu noch zwei Kugeln Eis: Schokolade und Joghurt. Das wird teuer, befürchte ich. Der Preis: 2 Euro.

Noch einen Kaffee, bitte!

Ein paar Straßen weiter sind wir plötzlich wieder in der Nähe des Hostels. Wir biegen wieder in eine neue Seitengasse ab und bummeln weiter. Schöne Geschäfte gibt es hier und ich werde wieder müde. Den nächsten Kaffee gibt es im Hinterhof. Ich entdecke das Cafe nur, weil mich das Geschäft mit den Einrichtungsgegenständen lockt. Es heißt genai wie die Straße: Almada. Und ganz hinten um das Eck gibt es ein Cafe mit Hinterhof. Ich entscheide mich für einen Icced Latte Machitto mit Erdbeeren.

Wir laufen zurück zum Hostel, checken ein und beziehen das Zimmer. Frisch geduscht warten wir auf den Rest der Reisegruppe. Nach deren Eintreffen laufen wir gemeinsam los und treffen unseren Kontakt vor Ort. Gemeinsam gehen wir langsam in Richtung Abendessen.

Während wir uns bekannt machen, fährt eine Straßenbahn an uns vorbei. Sie will die Straße queren, aber weit kommt sie nicht, die Straße ist voll mit Autos. Durch kleine Gassen laufen wir zu einer versteckten Aussichtsstelle. Der Ausblick ist gigantisch. Wir blicken auf den Duoro und auf einen Teil von Porto.  Auf der anderen Seite vom Duoro liegt schon eine andere Stadt.

Das Abendessen gibt es in dem kleinen Restaurant „Taberna Sto. Antonio“. Es ist typisch portugiesisch, ohne von Touristen überrollt zu werden. Und solche Gaststätten liebe ich ganz besonders.

In Teil 2 bereisen wir das Duorotal mit der Eisenbahn und übernachten in einem kleinen Dorf.

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