Der erste Eindruck in Olomouc im Osten Tschechiens ist „Oh mein Gott, wo bin ich hier??“, weil der Bahnhof ist meilenweit von der Innenstadt entfernt. Und die Altstadt ist wirklich schön, die Gegend rund um den Bahnhof dagegen wirklich hässlich. Vier Tage war ich in Olomouc, einer Stadt, die kaum einer auf dem Schirm hat, es aber locker mit Prag aufnehmen kann: wunderschöne Straßen und Plätze, ein Fluss mit Park, eine alte Verteidigungsmauer und studentisches Leben zu günstigen Preisen. Also nix wie rein, ins „Mährische Prag“, wie die Einheimischen diese Stadt nennen.
Mitten in der Stadt steht ein Unesco-Weltkulturerbe: die Dreifaltigkeitssäule samt integrierter Kapelle.
Sie wurde von 1716 bis 1754 als Dankeschön für die Erlösung von der Pest errichtet. Im Jahr 2000 wurde die Dreifaltigkeitssäule als UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Wir bummeln durch Olmütz und sind begeistert: schicke Altbauten, hübsch saniert, gemütliche Straßenbahnen kurven durch die Stadt. Etwas mehr als 100.000 Menschen leben in Olmütz. Die Stadt wird von einer mächtigen Verteidungsanlage umgeben, die erst im 18. Jahrhundert erbaut wurde.
Wir machen einen Ausflug auf das Land. Mit dem Fahrrad radeln wir durch sattes Grün, an Eisenbahngleisen entlang und erreichen schließlich einen Ortsteil von Olmütz.
Landausflug
Wir machen einen Ausflug auf das Land. Mit dem Fahrrad radeln wir durch sattes Grün, an Eisenbahngleisen entlang und erreichen schließlich einen Ortsteil von Olmütz. Die kleine Brauerei Chomout varime Pivo ist unser Ziel. Die Brauerei und das dazugehörige Restaurant sind hip. Die Speise- und Getränkekarte wird auf dem Klemmbrett gereicht, die Biergläser sind mit dem Logo der Brauerei verziert.
Wir besuchen die Kathedrale von Sankt Wenzel. Der Kirchturm, den wir besteigen, ist der zweithöchste in Tschechien und exakt 100,65 Meter hoch.
Die Grundsteine gehen zurück auf den mährischen Fürst Svatopluk um 1100. 1131 wurde das Gotteshaus durch Bischof Heinrich Zdik als Kathedrale, also als Hauptkirche des Bistums, geweiht. Der Aufstieg auf den Turm ist, naja, nichts für schwache Nerven. Die letzten geschätzten zwanzig Meter zur Turmspitze geht es auf einer Wendeltreppe empor. Die Aussicht belohnt aber für den Aufstieg, die Aussicht auf Olomouc ist gigantisch:
Nach vier Tagen ist klar, Olmütz ist eine wunderschöne und vor allem unterschätzte Stadt, die die weite Reise in den Osten Tschechiens auf jeden Fall wert ist.
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